FrutoNyanya – Babynahrung die schmeckt

Wie schon der vorherig OBI-Spot kommt auch diese FrutoNyanya (Babynahrung) Werbung aus dem Hause BBDO Moskau.

Der junge Vater sitzt mit seinem Frühchen am Tisch. Füttert löffelweise Babybrei aus einem Glas. Das Ambiente ist hell, aufgeräumt, sogar leicht bläulich. Dem Kindelein scheint es zu schmecken. Junger Papa wird von der Beschreibung auf dem Glas abgelenkt. Seine Frau kauft scheinbar ein. Laut liest er vor: „Ohne Zucker. Ohne Salz. Gemüse und Wasser.“ Seine Aufmerksamkeit ganz von den Inhaltsstoffen in Anspruch genommen, versucht das Baby alleine das Wohlschmeckende vom Löffel zu lutschen. Es gibt sich große Mühe. Nun fragt sich der Vater aber, nach dem Studium der Zutaten, wie ihm, dem Sohn, das nur schmecken kann.

Das unschuldige Baby weiß was gut ist. Der Vater nicht mehr, vielleicht typisch. Das Baby weiß die gute Nahrung von FrutoNyanya zu schätzen. Der Vater würde es nicht essen, vertraut aber FrutoNyanya. Das ist alles was die Frima verlangt. Vertrauen in das Produkt, das mit Fachwissen entwickelt und mit hohen Qualitätsmaßstäben produziert wird.


  • BBDO Moskau: Creative Director: Adrian Ely
  • Ball Park Production, Director: Scott Corbett

Canyon von OBI

Kurz und kanpp, aber keineswegs unemotional, erzählt Andrey Yarinich, Copywriter bei BBDO Moskau, aus der Heimwerkerwelt.

Wir fliegen durch einen mächtigen Canyon, werden durch die Musik von seiner Größe überzeugt, erheben uns völlig und betrachten den Canyon von oben, wollen ins All. Doch der Traum bricht rapide ab, als eine Glättkelle mit Spachtelmasse über den eben noch so wunderschönen Canyon rüberstreicht, den Mikrokosmos zerstört. Der Mann an der Glättkelle natürlich ganz cool dabei. War ja auch nichts großes. Das Große war eine Illusion. Eigentlich ist kein Auftrag zu groß, so der Slogan am Ende, auch wenn es danach aussieht. Tu’s einfach.

Moving Timelapse + Graffiti

Ein beeindruckend kreatives Video hat Videomacherin Silena Miles mit ein paar Graffitikünstlern in einer leeren Halle und mit Unmengen von Farbe aufgenommen. Die Technik die Silena verwendet heißt Moving Timelapse. Sie funktioniert wie eine normale Timelapse-Aufnahme, bei der in regelmäßigen Abständen Fotos mit einer Fotokammera vom Stativ aufgenommen werden – bspw. von einer Szene wie Sonnenuntergang. Die Bilder fangen an sich zu bewegen, wenn sie im Anschluss mit 25 Einzelbildern pro Sekunde hintereinander abgespielt werden. Bekannt.

Bei sich bewegenden Zeitraffern wird zusätzlich nach jedem gemachten Bild die Kamera ein Stück verrückt. Wie das funktioniert wird erklärt Morten Rustad. Dadurch entsteht das Gefühl, die Kamera würde wie bei einer Kamerafahrt auf einem Dolly fahren.

Ein Blinder erzählt von seiner Stadt

Chris Downey: Design with the blind in mind, so der Titel des Kurzvortrages. Chris ist seit einem Jahr blind, wegen einer Operation an seinem Kopf. Drei Tage nach der Operation verlor er sein Augenlicht. Sechs Monate später konnte er wieder zur Arbeit fahren. Seit dem er blind ist, erzählt er, wie sich seine Sinneswahrnehmung geändert hat. Als Architekt erfährt er die Wege durch die Stadt ganz neu. Er orientiert sich an den Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht, dem Wind im Nacken, der Symphonie aus Geräuschen und Gerüchen, der Struktur unterschiedlicher Bodenbeläge. Die Menschen sind freundlicher zu ihm. Er bekommt Dinge zu hören, die er vorher nie gehört hat. Sie sagen „God bless you“, „Go for it“ und „Go here, move there, watch out for this.“

Wenn einer eine Stadt plant und dabei an die Blinden denkt, sollte es gut ausgebaute Fußgängerwege geben, sämtliche Läden, Einrichtungen und dergleichen wären auf Bodenhöhe. Autos bräuchte man nicht mehr, stattdessen ein gut organisiertes Beförderungssystem für den Personennahverkehr.

Sehr inspirierend, emotionalisierend.

O2. Manche Sachen macht man …

Von der Arbeit zurück kommen, in den Supermarkt gehen, sich seiner Kleidung entledigen, erst mal nen Eistee aufmachen und auf dem Fließband telefonieren. Witzig. In erster Linie. Die Werbebotschaft bleibt auf der Strecke.

Zwischen Clip und Produkt kann ich keinen Zusammenhang herstellen. Mir gefiel jedoch die absolute Selbsverständlichkeit, mit der der Protagonist seine Rolle spielt. Das schlägt aber ins Gegenteil um, sobald er auf dem Fließband liegt und mit dem Firmentelefon telefoniert. Wird schlimmer als die Off-Sprecherin ertönt und gipfelt in dem sinnlosen Zusammenhang zwischen dargestellter Szene und Werbebotschaft. Dennoch: Hut ab für das Casting.

Nikon Werbung

Pure photography? Das frage ich mich bei dem Werbeclip von Nikon. Ein Mann steht einsam in einer mit Atmosphäre behangenen schottischen Landschaft. Wir sehen sein Profil. Das Profil eines Briten, eines Reisenden. Dann sehen wir wolkengrauen Himmel. Ein kleiner Vogel fliegt über die rechte obere Bildecke. Ein kleiner Einblick in das, was der dort zu sehen vermag, in seiner Konzentration. Geringe Tiefenschärfe beim Bild des sich im Wind hastig wiegenden Grases auf dem moosbewachsenem Grund. Es folgt die Nahaufnahme seines Kopfes im Profil, Fokus auf die Augen. Er blickt nach unten. Wir hören die Klackgeräusche einer Kamera. Ein weiteres Bild des grauen Himmel, die Silhouette einer Baumkrone im Wind, in einer Landschaft in der weit und breit kein Baum steht. Er stellt seine Kamera ein. Portrait! Wir sehen sein Gesicht zum ersten Mal. Sympathisch aber wenig talentiert, das erweitert die Zielgruppe. Er hebt an zum Schuss. Noch bevor wir seine Kamera sehen zurück in die Totale. Er schießt. „It’s in my hands again.“ – Slogan: „Pure Photography“, in einer Nikon untypischen Typografie, wenig geschmackvoll, versucht geschmackvoll, amateurhaft anmutend. Das Logo am Schluss lässt mich wissen, es ist tatsächlich eine Nikon-Auftragsarbeit.

Nun hat die Werbung ihre Vor- und Nachteile. Der einsame Fotograf, zur besten Tageszeit an einem Ort in Schottland, umringt von Berg, Moor und Stille. Er hat Zeit für die Aufnahme. Das Motiv rennt ihm ja nicht weg, glaubt er. Wie er sich doch täuscht. Die einfallslosen Einschnitte vom Vogel, Baumkrone und Moor. Die Wahl des Charakters. Das laute harte Klicken der Kamera. Der Spruch „it’s in your hands again.“ Irgendwie lasse ich mich davon nicht beeindrucken, weil nichts davon zusammenpasst. Auch wenn die Landschaft ihre Schönheit besitzt, geradezu grandios erscheint, das Bild von einem einsamen Fotografen in der Landschaft auch toll ist.

Aber warum wird er nicht etwas professioneller dargestellt? Weil die Nikon das Bild macht und er nur der Auslöser ist. Professionalität nicht benötigt. Es zählt der Tatendrang des Fotografen, der sich auf die Kamera verlässt. Mit der Cam in deiner Hand, hast du es wieder in der Hand Baby.

Soll das Werbung für die neue spiegellose Vollformat Nikon werden? Vielleicht bin ich auch einfach nur so angetan von der Sony A7R, dass ich mich auf das Gedankenspiel eine Nikon ohne Spiegel zu kaufen, gar nicht einlassen möchte. Sie soll retro werden, ohne Videofunktion. Ob das der richtige Weg ist Sony den Rang abzulaufen, den sie sich mühevoll erarbeitet haben? Tatsächlich steht Nikon und Canon seit einiger Zeit ziemlich einfallslos da, seit dem Sony mit jeder neuen Kamera Features vorstellt, die brauchbar sind.

Die Kameradebatte, nein, die Lobeshymnen auf die neue spiegellose Vollformat von Sony, würde ich gerne singen, weil ich schon so lange darauf gewartet habe und die Qualitätstests vorab viel gutes attestieren. Jedoch zu anderer Zeit…

4000 lm Taschenlampe selber bauen

Eine schöne Anleitung für eine lichtstarke LED-Taschenlampe zum selber bauen. Mit 4000 Lumen und einem eingebauten Lüfter. Mein LED Lenser T7 hat nur 200 lm, und das finde ich schon hell.