Ich war erst skeptisch, als ich von der neuen McDonalds Kampagne gehört habe. 10 Promis für eine Kette wie McDonalds? Arme „Promis”. Doch wer nicht wagt der nicht gewinnt, also angeschaut den Mist und festgestellt, dass ich es ziemlich genial finde. Die Gags sind subtil, die Schauspieler in ihren besten Rollen, die Musik trefflich entspannt und die Idee ist provokant aber nicht übertrieben.
Das Konzept ist, dass jeder Darsteller ein Produkt verkörpert. Die Männer das Essen, die Frau das Getränk. 1 Essen und 1 Trinken kombinieren sich zu einem Menü. Und beides zusammen kostet nur 2 Euro. 1+1=2 eben. Die Kombinationsöglichkeiten aus männlichem Essen und weiblichem Trinken wird in die Welt mit echten Menschen transportiert, wo sich die Menschen über Affären, Liebschaften, Romanzen, Flirts, Streits, Telefonate, erste Dates usw. „kombinieren“. Der McD. Besucher wird in dem Essen die Schauspieler sehen und sie in seiner Phantasie unterinander „kombinieren“ wollen. Auch ein bisschen wie Voodoo…
Agentur: Heye & Partner
Cast: Moritz Bleibtreu, Alexandra Maria Lara, Jürgen Vogel, Elyas M’Barek, Cro, Joko Winterscheidt, Christian Ulmen, Collien Ulmen-Fernandes, Palina Rojinski und Oliver Korittke
Aus der ReiheDo-Lecutes redet in diesem kuren Film Gabriel Brånby, Chef einer der bekanntesten Axthersteller weltweit. Die Firma Gränsfors Bruks aus Schweden stellt handgeschmiedete Äxte her. Sie sehen nahezu altertümlich aus, ohne Lackierung, aus Hickory-Holz und der Stahl nur an der Schneide geschliffen und poliert. Sie sind scharf und für jeden Anwendungsbereich gibt es ein passendes Modell.
Gränsfors Bruks Äxte warten mit einigen Merkmalen auf, die anderen Äxten fehlen. Zum Beispiel wird der Stiel unterhalb des Blattes mit einer Stahlmanschette gschützt. Die Äxte werden aussderm mit einem Handbuch verkauft. Ich habe seit drei Jahren die kleine Spaltaxt mit 2 Kg Gewicht, die gerne ihren Dienst beim Zerkleinern mitteldicker Holzstücke verrichtet. Auch mich sprach damals das sichtlich handgemachte an. Unbearbeitet, dennoch edel und in den Details überzeugend, zog ich sie dem finnischen Konkurrenten mit dem orangenen Griff vor.
In seinem Votrag erzählt Gabriel wie er aus der bankrotten Firma etwas geschaffen hat, das gesellschaftliche Relevanz hat, Werte vertritt und Wissen sowie Innovation verkörpert. Seine Erkenntnisse hat er vielmals beim Lesen gewonnen.
Es gab viele Rückschläge, die er zu meistern hatte. Aber als Aussenstehender kann ich sagen, dass er und seine Leute ganze Arbeit geleistet haben und tolle Produkte herstellen.
Gideon Amichay ist Chief Creative Officer & Partner von Shalmor Avnon Amichay/Y&R in Israel. In diesem inspirierenden Video rief er mir wieder ein Mal ins Gedächtnis, wie wichtig es ist nicht aufzugeben. Ein Nein heißt nicht immer »Nein!« – Ende der Fahnenstange. Nein kann bedeuten »Nein, sorry / nicht gut genug / noch nicht / weil…«. Es gibt eine Wahrheit hinter dem Nein. Die muss man herausfinden. Wohin der Vortrag führt ist die niederschmetternde Einsicht, dass Gideon seinen Traum aufgegeben hätte, wenn er nicht versucht hätte herauszufinden, was hinter dem Nein noch kommt. Zäh war er und unablässig, so lange bis er seinen Erfolg hatte. Eine weitere Geschichte von einem Menschen, der die Strategie des Dranbleibens ans Herz uns legt.
EMMA! Ein Auslaufmodell. Setzt sie wirklich auf Papier? Die Zukunft ist doch digital. Die papierlose Gesellschaft. Wo die Zeitungsverlage berechtigte Zweifel haben, sind die Toilettenpapierhersteller sich sicher. Unser Papier hat eine Zukunft, eine große. Da kann auch das iPad nicht gegen anstinken.
AXE Apollo, die Plakate hängen ja unübersehbar in der Stadt. Doch was sagt uns der Anstronaut von hinten, der von einer Frau umklammert wird. Vielleicht hilft uns der Spot dabei zu verstehen. Es gibt zwei Spots in der Apollo Kampagne. Der Zweite spielt am Stand. Der Rettungsschwimmer rettet hier ein Mädchen vor dem bösen Hai. Nicht ganz so lustig wie dieser hier.
Denn dieser vom brennenden Haus ist deutlich komischer. Feuerwehrmänner löschen einen Hausbrand, aber einer am Fenster stehenden Frau, die aus Verzweiflung ruft, können sie nicht helfen. Doch dann kommt wie ein Wunder ein Retter aus dem Nichts. Mr. ich bin so cool rennt in das brennende Haus, der Eingang stürzt hinter ihm zusammen. Er stürmt die Treppe hinauf. Sie fällt zusammen. Er schmeißt sich gegen eine verschlossene Tür und findet die junge Frau. Er nimmt sie kurz in den Arm, bevor er seine Schutzjacke abnimmt und ihr überwirft. Schnell noch die Frau über die Schulter geworfen und mit einem Karabiner an einem Kabel ins Freie gerutscht. Explosion hinter ihnen.
Unten angekommen schauen sie sich vielsagend an, dankbar auf der einen Seite, gönnerhaft auf der anderen.
Als plötzlich der Blick des Mädchens auf etwas abgelenkt wird, das ihre Aufmerksamkeit vollkommen in Anspruch nimmt. Sie befreit sich aus den Händen ihres Retters, streift die Jacke ab und rennt davon. In die Hände des Astronauten. „Nichts schlägt einen Astronauten.“
Genial. Wie überzogen die Rettungsaktion. Das allein hätte schon Werbung für das Deo sein können. Aber dieser perfekte Traum wird umgeworfen, wie in einem guten Witz. Der Astronaut setzt noch eins drauf. Man weiß nicht was er gemacht hat, dass sie zu ihm rennt. Wir nehmen an, dass allein die Tatsache, dass er ein Astronaut ist, dafür spricht, ihn dem anderen vorzuziehen.
Sei auch du ein Astronaut mit Apollo. Du musst nichts weiter tuen als dich damit einzusprühen und du wirst der, auf den alle Frauen stehen, ohne dass du etwas dafür tuen musst. Vertrau uns. Vertrau Unilever.
Nachträglich zum Valentinstag ein Video eines älteren Herren, der sich recht gut gegen die Macht der neumod’schen Medien zu wehren weiß. Ich fühle mich bei seiner Art zu reden an die längst vergangenen Tage der DDR erinnert. Aber sein Resümee am Ende finde ich löblich, den Menschen den man liebt kann man unabhängig etwas vom Kalender schenken. Auch dass der Valentinstag etwas wie dem Konsumenten aufgebürdet erscheint, kann ich nachvollziehen. Dass er schließlich die junge Frau noch von ihrer Zwangsneurose befreien will – sehr ritterlich.