Ektar und Folgen für die Nachbearbeitung

Ektar

Kodak Ektar, kaum 2 Jahre ist er auf dem Markt und hat sich trotz des digitalen Booms in der Fotografiewelt einen Platz gemacht. Mittlerweile kriegen wir ihn konfektioniert als Kleinbildfilm über Rollfilm bis Planfilm. Auszeichnen tut er sich, ich wiederhole es nur der Vollständigkeit halber, durch seine geringe Körnung, seine satten Farben und eben auch der angebotenen Formatvielfalt.

Doch kommt ein neuer Film auf den Markt bringt das eine Reihe Veränderung mit sich. Für viele Fotografen ist analog fotografieren auch verbunden mit digitalem Weiterverarbeiten. Es steht groß und behäbig ein Flachbrettscanner auf dem Schreibtisch, schlank und unaufdringlich ein Filmscanner oder auch nichts dergleichen, man lässt scannen. Scannen, das Stichwort zum Ausholen.

Digitales Fotografieren erzeugt nur Daten aus 0 und 1. Eine Reihe aus 0 und 1 kann ich persönlich nicht mit bloßen Augen zu einem Bild zusammensetzen, auch nicht mit Augenzukneifen. Dazu benötige ich einen Computer. Ohne Computer erzeugt die digitale Fotografie keine Bilder.

Wir Analogfotografen fotografieren analog um das Bild auch ohne Computer sichtbar zu machen, wollen aber trotzdem unsere Bilder stolz auf dem Computer zeigen. Hinter dem Mond wohnt auch der Anlogie nicht. Z.B. kann man seine digitalisierten analogen Bilder mit Interessierten und Freunden austauschen. Die Fotocommunity Flickr ist dafür ziemlich angesagt. Man kann seine Scans aber auch in Bildbearbeitungsprogrammen weiterverarbeiten, selber ausdrucken, per E-Mail verschicken, … Ihr kennt das.

So viel zur Einleitung.

Die Frage was es für mich bedeutet, wenn ein neuer Film auf den Markt kommt.

Ich scanne also meine Bilder selber ein. Und wenn es nicht gerade ein Dia, also ein postives Bild ist, sondern ein Negativ, muss ich es erst in ein Postitiv-Bild umwandeln, um es farbrichtig ansehen zu können. Auch Schwarz-Weiß-Filme sind negativ Filme. Das tonwertrichtige Bild entstand früher mit photochemischen Prozessen in der Dunkelkammer bei rotem Licht, wo es, auf Fotopapier belichtet, ein positives Bild ergibt.

Farbnegative sehen, wenn man sie nach der Filmentwicklung in der Hand hält, orange aus. Das haben wir alle schon gesehen. Wir können einen Schwarz-Weiß-Negativstreifen einscannen und in einem Bildbearbeitungsprogramm die Tonwerte umkehren und erhalten ein Positiv. Wollen wir den Farb-Negativfilm einscannen und anschließend die Farben in einem Bildbearbeitungsprogramm umkehren, ist das Bild blaustichig und flau, farblich unrichtig. Das passiert bei einer chemischen Entwicklung in einem Fotolabor nicht, nur beim Scannen. Was also tun wir gegen diese Blaufärbung?

Ich nehme an, dass der Großteil der scannenden Bevölkerung schon etwas von SilverFast gehört hat oder selber benutzt. SilverFast ist ein Programm, dass den Scanner um einige Funktionen mehr bereichert, als es das vom Hersteller mitgelieferte Programm tut. So besitzt SilverFast bspw. standardmäßig eine Art Unterprogramm für Farbnegative. Es heißt – NegaFix. Negafix wird mit Farbprofilen für alle auf dem Markt vorhandenen Filme betrieben. Negafix ist dafür zuständig mit Hilfe der Profile den Blaustich für jeden Film individuell zu entfernen, denn alle Negativfilme haben eine unterschiedliche Maskierung. So nennt man die Orangene Färbung des Negatives. Durch Einsatz der verschiedenen Profile ist sichergestellt dass, egal ob Portra 160NC oder Fuji Reala, Filme nach dem Scan auf dem Monitor so ausehen, wie sie sie nach einer analogen Filmentwicklung aussehen würden. Denn jeder Film hat seine eigene Charakteristik, die erhalten bleiben soll. Daher die individuellen Profile in NegaFix.

Kommen wir langsam zur Essenz des Themas. Der Kodak Ektar hatte zu seinem Erscheinen natürlich kein Farbprofil in SilverFasts NegaFix. Das wurde allerdings bald durch ein kostenloses Update nachgereicht. Ohne das Update konnte man den Film auch gut mit dem „Kodak Gold 100“ Profil scannen.

Mir ist es bis heute nicht vergönnt das Update zu installieren, weil man dazu die Seriennummer braucht und ich aber die CD mit der aufgedruckten Seriennummer, die mit dem Scanner geliefert wurde, nicht mehr finde.

Darum meine Suche nach Alternativen, also worauf das Thema hinausläuft. NegaFix arbeitet für den “Hobbyfotografen” ganz ordentlich. Aber NegaFix arbeitet unzuverlässig. Für jedes Bild wird das Aussehen neu berechnet. Wenn bestimmte Parameter nicht erfüllt sind, hat das Bild einen Grünstich, helle Stellen sind ausgefressen, …, es gibt immer wieder etwas zu meckern. Die Parameter nach denen NegaFix die Farben umrechnet kenne ich nicht. Es kann zu viel Weiß oder zu wenig Weiß im Bild sein oder eine falsche Belichtung oder auch etwas ganz anderes, um die Algorithmen zu verwirren.

Darum habe ich mich mit der Negativweiterverarbeitung in Photoshop beschäftigt. Die Fortsetzung des Beitrages, der sich mit der Weiterverarbeitung von Negativen beschäftigut, erscheint in Kürze.