True Grit
Im Wortgefecht vereint reiten die junge Mattie Ross, der Marshall und der Ranger los Chaney zu schnappen. Aber es wird bald mehr als nur die Jagd nach dieser einen Person. Und da kommt die große Qualität des Filmes zum Tragen. Munter und mit lockeren Strichen skizziert der Film mit Bildern, neuen Wendungen und viel Witz eine ständig sich verändernde Situation. Alles gehört zusammen. Aber es sind der Puzzleteile viele. Und nichts wird einem geschenkt, was die Grundaussage des Filmes darstellt, wie es die Autoren selber verlauten lassen.
Intelligenz, Reduktion, Skizze, Witz, ein wenig brachiale Gewalt und Ironie sind die Spielarten aus denen der Film entsteht. Dass die großen Stars, hier Beschränkt auf Matt Damon, irgendwie durch das Drehbuch veralbert werden, glaube ich. War ich schon der Meinung, dass in Burn After Reading diese Form der Darstellung gefeiert wurde.
Noch ein Wort zur 14 jährigen Mattie, die, so jung sie auch sein mag, eine innere Stärke an den Tag legt und sich mit Unbeugsamkeit und starkem Willen zum geliebten Geschöpf der Männer und erfolgreich in ihrem Streben macht.
Auf dem Weg zum Kino unterhielt ich mich mit einem anderen Kinogast kurz über die Gewalt in den Coen Filmen, wie man sie in No Country for old Men „fürchten“ gelernt hat. Von der Kaltblütigkeit hat dieser Film auch etwas, aber längst nicht in der schonungslosen Offenbarung. Warum sie sich überhaupt zu dieser Darstellung hinreißen lassen? Ich denke es ist der normale Zeitgeist, dem sie sich unterwerfen. Hat doch ihre Interpretation von Gewalt eine andere Qualität als bei Rodrigez oder Tarantino. Man kann über sie hinwegsehen ohne fürchten zu müssen, dass dahinter nichts mehr kommt.
Mir hat der Film schon gefallen, ich wurde gut unterhalten, wirklich gut, aber ich wurde nicht emotional in den Sitz gedrückt und das hat mir gefehlt. Sehenswert ist er dennoch auf jeden Fall.