Nike – Greatness Campaign

Ich finde die Werbung aus dem Hause Wieden + Kennedy fast perfekt. Der Film spielt bei Sonnenuntergang auf einer langen Landstraße, der man die Landstraße ansieht. Die Kamera ist anfänglich auf Bodenhöhe und bewegt sich langsam rückwärts, vorbei an alten Briefkästen. Wir hören laut die Atmosphäre, bestehend aus Grillen und man meint entfernt eine Schnellstraße zu hören. Am Horizont der Straße sieht man einen Jungen laufen, klein und ungelenk. Jeder Schritt klingt wie ein schlürfendes Ticken. Dann fängt die Stimme an zu erklären, für uns zu denken. Klingt wie ein Trainer, sportlich, etwas englisch. Er redet über Größe, dass wir, die Menschen, etwas falsches unter Größe verstehen. Er behauptet, dass wir unter Größe etwas verstehen, dass nur wenigen vorbehalten sei. Dass Größe, also wahre Größe, ein besonderes Geschenk ist, das nur die Anderen haben, die wir als Berühmtheiten kennen. Wie er so redet kommt der Junge immer näher. Völlig unsportlich holt er die Kamera ein. Ein beeindruckender Effekt. Wir sehen durch das durchsichtige Shirt seinen massigen Körper, der allen Werbefiguren widerspricht. Die Kamera erhebt sich auf Brusthöhe. Der Mann aus dem Off, der gerade über die Größe spricht, die jemdem von uns inne wohnt, findet in dem Jungen sein Vorzeigemodell. Ganz nach dem Nike Motto “Do it yourself” macht er, der Junge, es einfach. Er beweist wie viel in ihm steckt, er hat sich auf den Weg gemacht sein Ziel zu erreichen, strebt wieder das gesunde Durchschnittsmaß an, ändert seine Ernährung, bejaht das Leben, in dem er es selbst in die Hand nimmt.

Der Junge ist schon eine beeindruckende Figur, der viel angedichtet wird. Wir sehen ihn in seinem ganz privaten Moment, auf seinem Weg, dem monotonen Weg, auf dem die Willenskraft sekündlich aufs Spiel gesetzt wird. Er läuft, keineswegs perfekt, aber er hat angefangen. Das motiviert, das ist wahre Größe.

Weil die emotionale Wirkung nicht verfehlt wird, finde ich die Kampagne gut. Und Wieden + Kennedy beweisen, wie wenig es braucht für gute Werbung.

Etwas, ganz am Schluss, trübt das Mienenspiel des Jungen meinen positiven Gesamteindruck. Ich weiß nicht ob es mich stört, weil ich das Haar in der Suppe suche oder weil es mir so unnatürlich vorkommt.

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