Mir ist ja was passiert. Ich bin letzte Woche in dieses Rohr geklettert, was man auf dem oberen Bild sieht, nach dem ich es fotografiert hatte. Ich wollte durch und auf der anderen Seite aus besonderer Perspektive neue Motive finden, die niemand je vorher gesehen hat ;). Obwohl ich meine Kameratasche mit hatte, habe ich die Kamera nicht verstaut sondern in der Hand gehalten, als ich in das Rohr kroch. Ich wollte mich auch wieder an meine alten Zeiten erinnern. Da bin ich öfter durch solche Rohre geklettert. Also was soll die Scheu.
Nun. Lange Rede kurzer Sinn. Ich rutsche da drinne aus, kann mich gerade so halten, verweile in der Halteposition, auf ein mal hör ich die Kamera ins Wasser fallen. Muss sie los gelassen haben. Warum weiß ich nicht. Jedenfalls hab ich sie aufgehoben und das Wasser lief raus. Toll. Hab mich weiter durch das Rohr bis zum Ende bewegt, auf der Wiese die Kamera auslaufen lassen und erst mal in die Sonne gelegt, geschüttelt und so weiter. weiterlesen…
Im Deutschen Guggenheim Berlin kann man den Fotorealismus der 70er Jahre begeisternd angucken gehen. Superrealismus, Hyperrealismus…Ich habe damals in der Schule einen Vortrag über Fotorealismus gehalten, kann mich nicht nur mehr wirklich an die Einzelheiten erinnern. Ich weiß nur noch, dass diese Kunstform von Malern bestimmt war, die mich begeisterten. Chuck Close, Richard Estes. Die konnte ich mir merken und auch in der Ausstellung wiederfinden.
Ich weiß nicht warum diese Kunst so verrufen war oder ist. Klar, die Gründe stehen überall und die Argumente häufen sich. Aber es ist doch offensichtlich, dass es eine besondere Form, eine moderne Form, eine Form von Zurückhaltung, Haltung und Perfektionismus war, die die aufsteigende Konsumgesellschaft, bestehend aus Fast-Food, Automobilen, Marken usw., in den USA kritisierte. Eine Form die mir besonders gut gefällt.
Vor den Bildern stehend empfand ich das Vorhaben gelungen umgesetzt. Die Bilder bestechen durch ihren Perfektionismus. Die besten Bilder entstanden, als der Künstler sich ganz zurücknahm und nur das Motiv “umsetzte”. Fand ich zumindest. Wo die gekünstelte Künstlichkeit fehlte und das Ziel von der fotorealistischen Illusion am besten umgesetzt wurde, staunte ich am meisten.
Und: Chuck Close, defininitiv das Größte für mich. Wie er überlebensgroße Portraits, schon als Foto perfekt, auch als Aquarell auf Papier gekonnt umsetzt.
Ausstellung noch bis 10.05.09 im Deutschen Guggenheim – Unter den Linden 13/15
Nur noch bis zum 11. April geht die Ausstellung: “Ballkönige. Die auszogen das Leben zu feiern”. Fotografien von Florian von Plötz. Am 15. Februar letzten Jahres, auf dem Lebenshilfe-Ball, wo ungefähr 700 Leute anwesend waren, fotografierte Florian von Plötz im Umkleideraum der gemieteten Sporthalle 53 Portraits der willigen Anwesenden und wählte 20 für die Ausstellung aus, die in der Heinrich-Heine-Str. 27 in Berlin Mitte ausgestellt werden.
Überwiegend geistig Behinderte waren anwesend und werden auf den Bildern abgebildet. Gelungene Momente und ein sicheres Gespür für den Umgang mit Menschen mit Behinderung zeichnen seine Bilder aus.
Ich habe erst einen Film damit durchgezogen aber das ist nicht weiter schlimm. Die Kamera ist schön. Sie hält sich wie eine Kleinbildkamera. Und geht damit in die Richtung von Pentax 67. Mein Sucherbild ist schön hell. Ich weiß nicht ob sie schon die Rolleibildfeldlinse intus hat. Aber ich werde das beim nächsten Treffen mit meinem Onkel herausfinden.
Sie ist (erst) meine zweite Mittelformatkamera. Ich habe doch klein angefangen. Lange Zeit mit der Seagull 4A von Omas Dachboden herumgewerkelt und mich an das Mittelformat gewöhnt. TLR und Spiegelreflex macht aber doch einen Unterschied, den ich nur begrüßen kann. Nun kann ich ja zwei Mittelformatkameras vergleichen. TLR ist kompakt. Das gefällt mir. Eine gute Immerdabeikamera. Aber die Arbeit ist nicht so intuitiv wie bei der Spiegelreflex. Die Arbeit mit der SLR ist man ja gewöhnt. Darum ist es so viel komfortabler mit der SLR zu arbeiten. Alles hat mehr Platz. Ist größer. Leichter zu bedienen. Man liest die Bedienelemente schneller ab. Jede Funktion hat seinen eigenen Platz mit genügend Raum drum herum.
Die Pentacon hat Verschlusszeiten von 1s bis 1/1000s. Das ist für mich schon eine enorme Erweiterung der Möglichkeiten. Wo die Seagull nur bis 1/300s kam.
Der Schnellspannhebel ist wie man hört eine sensible Sache bei der Pentacon Six. Schön ruhig muss man ihn betätigen, um Überlappungen oder zu lange Stege zwischen den Bildern zu vermeiden. Sie ist also kein ausgewachsenes Arbeitspferd. Aber ich kann sie mir schon gut für ernsthafte Shootings mit Menschen vorstellen. Das geht, vielleicht weniger gut als mit bspw. einer vergleichbaren Pentax 67, aber besser als mit einer Zwiäugigen. Mit einer TLR macht man schon im Kopf andere Bilder.