Tech House

Da dieses Stück schon seit Mai 2010 auf Youtube steht, ist es ja doch nicht mehr so neu, wie ich es gerade empfinde. Nun, ich habe es gestern das erste mal gehört und bin ziemlich hingerissen. Auch dei Kommentatoren bei Youtube sind sich einig. Djamable: “I LOVE WHEN BASS COME IN AND PEOPLE GO CRAZY!!!!!!!”

Es stimmt, der Track ist faszinierend einfach aufgestzt. Wie kann man auf die ersten Takte schon so verrückt nach dem Rest sein? Die Bassdrum kommt so tief und brachial. Man setzt sich einfach nur drauf und spielt verrückt.

Ich denke in letzter Zeit darüber nach, was das Essentielle an der heutigen, einfachen, elektronischen Tanzmusik ist. Wir brauchen nur noch einen Produzenten. Wenn er gut ist macht er alles von dem Konzept, bis Einspielen / Programmierung, Sounddesign, Arrangement, Mastering selber. Der Rhythmus steht definitiv an erster Stelle. Für Tanzmusik ganz simpel aber derbe im Klang. Melodien braucht man eigentlich gar nicht. Bediene man sich lieber einer großen Geräuschpalette, hergeholt aus den Samples der akustischen Weiten unserer Gegenwart, um dem Stück Komplexität zu verleihen. Oder man programmiere faszinierende Geräuscheffekte im Synthesizer, welche man hier und da aufklingen lässt. Straighter Beat, Effekte und oder Klänge, kaum Melodie, Stimmen in Bruchstücken oder lange Passagen.

Ich ziehe den Vergleich zur Trommelmusik, die in Urvölkern gerne gehört wird. Kann man nicht sagen, dass sie gerne gehört wird. Da liegt wohl auch ein Unterschied zu unserer Klassischen, schönen Musik. Es gibt schöne Musik und es gibt Tanzmusik. Die Trommelmusik dient ja nicht der schöngeistigen Kurzweil. Viel mehr dient sie dazu die Glieder sich von alleine bewgen zu lassen und einen Zustand im Kopf zu erreichen, der ausserhalb des Gewöhnlichen ist. Elektronische Tanzmusik orientiert sich meiner Meinung nach, nicht bewusst aber, an der Trommelmusik, welche ganz klar den Trancezusand ersehnt. Während die schöne Musik dazu dient, sich emotional fortzubewegen. Sicher kann man die beiden auch paaren, zu Lasten der Wirksamkeit des einen oder des anderen.

Wenn ich mir mein Geschmack so ansehe, dann habe ich weder für den einen noch für den anderen Antipathie übrig. Schöne Musik hört man zum Träumen, Tanzmusik zum Antreiben. Ich gebe zu, die Formel ist noch nicht perfekt. Bevor ich einen anderen Ansatz dazu finde, mache ich Schluss. Danke fürs Lesen.