Burger King Sammeltassen

Seit November im TV, aber irgendwie langweilig, weil ich das Schreien der Männer aus dem Heineken-Spot schon kenne. Ausserdem kann ich die Aufregung nicht verstehen. Verstehe ich auch nicht als komisch. Obendrein sind die Becher hässlich, in meiner Wahrnehmung.
  • Agentur: Heimat

Schöffel Werbung

Der Spot fängt die Stimmung vom Draußensein gut in Bildern ein. Einfach, nicht hochtrabend, Schöffel eben. Der Text besteht aus dem langen unverständlichen Teil der Zivilisations-Business-Krankheiten, den man besser zwei mal hört, bis jedes Wort entschlüsselt ist, und dem Abbinder: „Macht erst mal ohne mich weiter“. Eine schöne Auflösung, die das Gefühl erzeugt, endlich raus zu sein – ganz den Bildern entsprechend. Der Spot überzeugt und macht Lust auf Alleinsein in der Natur. Ob ich mein Abenteuer mit Schöffel bestreiten würde, steht auf einem anderen Blatt.

Mir gefällt das Bild mit dem Rentier besonders.

  • von Ogilvy Frankfurt

Audi A6 – Alien

Was ich an diesem Spot mag ist, dass die Zielgruppe, so verächtlich man auch auf sie herabblicken könnte, so ansprechend dargestellt ist. Wir haben eine wirklich gut situierte Familie, mit Haus, kein Reihenhaus, hochwertige Einrichtung, gesundheitsbewusster Vater, sportlicher Vater, ein Kind, anständige Ehefrau. Dieses Bild weckt Wünsche, ist Lebensanleitung, Zielstellung. All die Eigenschaften des Mannes machen ihn zu einem bewussten, selbstbestimmten, erfolgreichen Typen, der Wert auf Qualität legt. Natürlich kauft er Audi A6. Und wenn du denkst der Vater macht alles richtig, dann bist du sicher auch kurz davor dich im A6 rumfahren zu sehen.

Diese Geschichte erzählt sich am besten aus der Sicht des Kindes. Wenn sie ihren Vater auch wie einen Fremden beschreibt. Das macht die ganze Szene etwas kalt. Aber es kanalisiert und beschleunigt auch den Wunsch auf das Lustobjekt Auto. Denn am Ende ist das Kind trotzdem hin und weg von ihrem tollen Daddy. Naja, eher von seinem „Spaceship“.

Volkswagen Crafter

Kann man es deutlicher sagen? In diesem Werbefilm wird der Crafter mit der klassischen Darstellung des Hauptvorteiles vorgeführt. Aber mit einerm modernen Twist. Gut, wie ich finde.

Volkswagen 2012 „Rocket Man“

In Amerika läuft die Kampagne für den neuen VW Passat an. Leute singen zum Lied von Elton Johns „Rocket Man“ mit. Auffällig dabei ist, dass die Musik dazu jeweils aus minderwertigen Abspielgeräten kommt. Ohne es genau zu wissen, behaupte ich, dass Elton die Angewohnheit hat, Worte kurz zu halten, was das Verstehen erschwert. Dementsprechend wenig Übereinstimmung gibt es darum zwischen dem Gesang der Leute und dem originalem Liedtext.

Zum Vergleich dazu die Zwei im Passat, der mit einer besonders hochwertigen Musikanlage ausgestattet ist. Nur der Fahrer singt den Text richtig. Seine Begleiterin versteht auch zum ersten Mal, wie sie das Lied so im Passat hört, wie es richtig heißt. „burning out his fuse up here alone“. Eine schöne Auflösung.

Auch gut und sicher sehr verkaufsfördernt ist der zweite Spot „Vámonos“.

VW wirbt für Tiguan mit „Girls“

Der neue VW Spot für den Tiguan ist klasse. Die Kampagne baut auf den Slogan auf „Schön zu wissen, man könnte“. Hier kommt die Frau des Tiguanbesitzers mit zwei Freundinnen von einem Shoppingerlebnis zurück. Lustige Shakes, hippe Accessoires, bunte Einkaufstüten und eine ausgelassene Plauderstimmung. Der Mann in etwas biederem Look sitz hinterm Lenkrad auf dem Parkplatz an der Straße und wartet. Er fährt sie. Doch er hört sie nicht. Er hört seine Musik. So will es verstanden werden.

So fährt er los und wir sehen ihn leicht entnervt über die ausgelassene Stimmung in seinem Auto an der roten Ampel stehen. Die Ampel stellt auf Grün und mit einem etwas gemeinen Blick fährt er Vollgas um die Ecke und plötzlich befinden wir uns auf einer holperigen Offroad-Strecke. Die Mädels werden etwas durchgeschüttelt, während er über die Piste braust. Das Lied das er hört macht gute Laune und ist witzig, denn der Sänger baut immer ein melodisches BrummBrumm ein. Die Piste wird härter und der Mann holt alles aus der neuen Kiste raus, als gäb’s keinen Morgen. Lustig sind die Slowmo Bildeindrücke, die wir von den Beiden auf der Rückbank bekommen.

Aha, auf ein mal stehen wir doch wieder an der gleichen roten Ampel wie am Anfang des Spots. Die Ampel stellt auf Grün und der Mann biegt mit wissendem Blick langsam rechts ab. Alles nur Phantasie gewesen. Aber gut zu wissen, man könnte. So zeigt sich der neue Tiguan.

Macaroni Werbung

Jaja. Mir hängt es auch langsam zum Halse raus. Aber im Moment halte ich wohl Werbung für das Einzig-Postens-Werte. Gepaart mit meinem Möchtegern-Unverständlich-Geschwollen gehören die letzten Errungenschaften dieser Internetpräsenz zum Grund mich als langweilig zu erklären. Was mich aber nicht aufhält damit weiter zu machen, worauf ich gerade Lust habe. Das könnte durchaus eine seltsam überbackene Macaroni Mahlzeit sein. Zumindest nach diesem Spot. Ich rede heute gerne über meine ach so beneidenswert unterenwickelten Seiten. Als da ausserdem wäre, dass ich die Agentur, welche Crispin, Porter + Bogusky genannt wird, ebenfalls eine der kreativsten Agenturen, wie sehr man sich auch gegen den inflationär gebrauchten Begriff „kreativ“ auch aufstellen mag, nicht kenne. Jene Werbeagentur aber, dessen Mitgründer Chuck Porter dem diesjährigen ADC-Juryvorstand gerecht werden will, soll für den Spot verantwortlich sein, dem ich diesen Post widme. Ich kann ihn gar nicht oft genug gucken. Am liebsten hab ich die Melodai am Ende, wo der Schmodder aus dem Ofen gezogen wird. Auch das kleine süße Mädel, die hervoragende Inszenierung der Mutter, die, auch wenn sie nicht sonderlich hässlich ist, trotzdem eine selten gesehene Rolle spielt. Wie der kleine Spritzer, der beim Auftuen des Nachschlages herunterglitzert. Krönend, für mich, die Erinnerung an das selbst Erlebte, in meiner Kindheit. Ich kann dem W&V Artikel nur beipflichten.